Nachhaltigkeit & Klimaschutz

Erziehungsschnitt für junge Obstbäume


Mehr als vier Jahre ist es inzwischen her, dass unter Beteiligung zahlreicher Freiwilliger unweit des Waldkindergartens am Urberacher Weg eine Obstbaumallee gepflanzt wurde. Initiator der gemeinsamen Aktion, an der auch der NABU und die Stadt Dieburg beteiligt waren, ist die Firma Sauer & Sohn, die seinerzeit anstelle von Weihnachtsgeschenken einen vierstelligen Betrag in junge Obstbäumchen investierte. Im November 2021 wurden mit Hilfe vieler Freiwilliger sowie Kindern aus dem Waldkindergarten rund 60 Hochstämmchen gepflanzt. Seitdem wachsen Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Mirabellen und Esskastanien am rund 500 Meter langen Obstbaumlehrpfad heran – dabei ist für jedermann durch kleine Namenstafeln nachvollziehbar, um welche Sorten es sich handelt.

Mit dem Obstbaumlehrpfad ist das weitläufige Areal rund um den Waldkindergarten zu einem echten Naturerlebnis geworden, schließlich sind neben den jungen Bäumen auch Insektenhotels und Bienenstöcke zu bestaunen – kurzum: Natur pur nicht nur für die Kinder, sondern auch für all diejenigen, die beim Spaziergang mit offenen Augen durch die Landschaft gehen. Seit der Pflanzung haben sich Mitarbeiter der Firma Sauer & Sohn um die Pflege und das Wässern der jungen Bäume gekümmert. Nun stand der sogenannte Erziehungsschnitt an, bei dem der Baum so gestaltet wird, dass alle Kronenpartien ausreichend belichtet und durchlüftet werden.

die Bäume
Wer entlang der Obstbaumallee spaziert, erfährt durch die kleinen Namenstafeln die Sorte eines jeden Baumes, an denen bei der Aktion dieser Tage zahlreiche Freiwillige die Scheren anlegten. Fotos: Stadt Dieburg

Zu diesem Zweck trafen sich die Mitarbeiter der Firma Sauer & Sohn gemeinsam mit Experten der Baumschule Helmstetter aus Großwallstadt, um den fachmännischen Schnitt an den jungen Obstbäumen vorzunehmen. Auch Geschäftsführer Peter Sauer, Dieburgs Klimaschutzmanager Andreas Achilles und Klaus Freud vom NABU Dieburg waren gekommen und ließen sich von den Fachleuten in die Geheimnisse des korrekten Obstbaumschnittes einweihen. „Wir wollen keine Dichte, sondern eine offene Krone“, erklärte Thorsten Helmstetter. Ziel des Erziehungsschnittes ist es, dem jungen Baum durch das Schneiden von zu eng aneinander liegenden Ästen genügend Luft zu verschaffen. 

Denn zum Wachstum braucht er viel Licht, viel Sonne und viel Luft in der Baumkrone – auch damit kein Pilz entstehen kann. Und damit es später mehr Früchte gibt, die die meisten der jungen Obstbäumchen an der Allee im Herbst inzwischen tragen – zur Freude der Kinder des Waldkindergartens, die auch dieses Jahr wieder ernten dürfen und zugleich viel lernen über Früchte, über Bäume und über deren Wachstum.