Grünflächen in Dieburg

lebendig, bunt und nachhaltig



Grünflächen

Blühpatenschaften

Dieburg gemeinsam zum Blühen bringen

Stadtverwaltung und NABU Dieburg bieten „Blühflächen-Patenschaften“ an

Lavendel, Rosen, bunte Stauden: Was in Dieburgs Straßen derzeit so sommerlich blüht, sind die sprichwörtlichen Früchte, die die Arbeit der Betriebshof-Mitarbeiter trägt. Denn es erfordert viel Einsatz, um die öffentlichen Blühflächen das ganze Jahr über zu pflegen. Allerdings gibt es immer noch Flächen im Stadtgebiet, auf denen die Bepflanzung eher unscheinbar ist, manche liegen sogar gänzlich brach. Um auch diese in Zukunft ansprechender zu gestalten und zugleich für Tiere und Insekten zusätzliche Nahrungsquellen zu schaffen, sollen ab diesem Jahr sogenannte „Blühflächen-Patenschaften“ an die Bürger der Stadt vergeben werden.

Beschilderung Blühpatenschaft
Beschilderung am jeweiligen Standort

Mit den Patenschaften, die beispielsweise in der Stadt Darmstadt bereits angeboten werden, sollen kleinere städtische Flächen aufgewertet werden, die bislang nicht begrünt sind. So können die Dieburger helfen, die Artenvielfalt zu erhalten und zugleich ihr unmittelbares Wohnumfeld attraktiver zu gestalten. Als Flächen für eine Blühflächen-Patenschaft kommen Areale im Straßenbegleitgrün sowie Fahrbahnteiler oder Randstreifen infrage. Etwa die vor der eigenen Haustür, auf die man als Anwohner vielleicht ohnehin ein kritisches Auge geworfen hat. Finanziert werden die Patenschaften dieses Jahr von den Spenden, die der NABU Dieburg bei der Veranstaltung „Bembeln für Bienen“ im Apfelweinhof Dieburg am 3. Juni gesammelt hat.

„Bürger, die eine Blühflächen-Patenschaft übernehmen, erklären sich damit bereit, die Beete vorzubereiten, zu bepflanzen, die Fläche zu wässern und Unkraut zu entfernen“, erläutert Dirk George, der in Dieburg für die Planung der Grünflächen verantwortlich ist, die Idee. Für die Bepflanzung der Patenschafts-Beete erhalten die Paten dann Pflanzpakete, die mit heimischen Stauden und Blumenzwiebeln bestückt werden, außerdem werden Samenpäckchen für die Aussaat von Blumenwiesen angeboten. Alles zusammengestellt vom Grünflächenamt der Stadt, schließlich ist es wichtig, dass es sich um heimische Pflanzen handelt, von denen auch die Tier- und Insektenwelt profitiert.

Das Material für die Bepflanzung wird den Paten gegen einen Unkostenbeitrag zur Verfügung gestellt, den Rest der Kosten trägt die Stadt. Der Eigenanteil für Stauden und Blumenzwiebeln beträgt 10 Euro pro Quadratmeter, das Saatgut ist kostenlos. Wer sich für eine Patenschaft entscheidet, erhält als Patengeschenk außerdem eine Gießkanne mit Stadtemblem.

„Ich weiß, wie sehr vielen Menschen in Dieburg ein gepflegtes Erscheinungsbild unserer Stadt und inzwischen auch der Schutz der Tier- und Pflanzenwelt am Herzen liegt. Das Mitmachen durch eine Patenschaft unterstützt unsere Mitarbeiter des Betriebshofs sehr“, ruft Bürgermeister Frank Haus die Dieburger zur Teilnahme auf. Wer eine Blühflächen-Patenschaft übernehmen möchte, sucht sich seine Wunschfläche im Stadtgebiet aus und bekundet sein Interesse bei der Stadtverwaltung Dieburg per Mail an gruenflaechen@dieburg.de. Nach der Überprüfung der Verfügbarkeit – eine Patenschaft ist nur auf städtischen Flächen möglich – wird ein Patenschafts-Vertrag abgeschlossen.

Wer Fragen zu den Blühflächen-Patenschaften hat, kann sich gerne telefonisch mit Dirk George, Telefon (06071) 2002-107, in Verbindung setzen.

Nachhaltige Vorgartengestaltung

Deutschland hat 17 Mio. Hausgärten. Rechnet man zurückhaltend mit einer durchschnittlichen Fläche von 200 m², so ergibt sich eine Gesamtfläche von 340.000 ha. Das ist deutlich mehr als die Landfläche aller deutschen Nationalparke. Wir können mit unseren Gärten also viel dazu beitragen, eine angenehme, gesundheitsfördernde Wohnumgebung sowie Lebensräume für Flora und Fauna zu gestalten. 

Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung Naturschutz für wichtig hält und Blumengärten schön findet, nimmt der Anteil von Schotter- und Pflasterflächen vor den Häusern immer mehr zu. Der Trend geht offenbar zu „pflegeleichten“ Anlagen. Berufstätigen mangelt es an freier Zeit und sie möchten deswegen wenig Arbeit im Garten haben. Auch Ruheständler wollen den Pflegeaufwand so gering wie möglich halten. Gartenarbeit wird von Vielen leider nicht mehr als angenehme Freizeitbeschäftigung an der frischen Luft, sondern als lästig und anstrengend empfunden. 

Grünflächen durch Schotter und Pflaster zu ersetzen ist eigentlich rechtswidrig: Nach der Landesbauordung von  Hessen sind die nicht überbaubaren Teile des Grundstücks als Grünflächen zu gestalten! Unabhängig davon haben derartige Steinflächen viele Nachteile:

Nachteile von Schotter- und Pflasterflächen:

  • • ganzjährig einheitlich grau statt Farben im Wechsel der Jahreszeiten
  • • kein Lebensraum für Flora und Fauna
  • • schlechtes Kleinklima (Wärmespeicher statt Abkühlung im Sommer)
  • • Verlust der Bodenfunktionen
  • (Wasserspeicher, Humusbildung, Bodenlebewesen …)
  • • weiter fortschreitende Entfremdung von der Natur
  • • Verwendung nicht nachwachsender Rohstoffe
  • (Naturzerstörung durch Steinbrüche, hoher Energieaufwand)
  • • hohe Kosten
  • • auf Dauer nicht pflegeleicht (bald wachsen Moose, Gräser …

In der nebenstehenden Broschüre des NABU finden Sie wertvolle Tipps und Informationen zur Anlage, schöner, bunter, naturnaher Vorgärten, die viel Freude und wenig Arbeit machen.