Nachhaltigkeit, Umwelt & Energie

Dieburg auf dem Weg zu einer Nachhaltigkeitsstrategie


Wie kann Dieburg nachhaltiger werden? Dieser zentralen Fragestellung sind die Beteiligten des zweiten Dieburger Nachhaltigkeitsforums auf den Grund gegangen, das dieser Tage in Schloss Fechenbach stattgefunden hat. Ziel des Projekts „Global Nachhaltige Kommune (GNK) Hessen“ ist die Entwicklung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie für Dieburg. Rund 30 Personen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik arbeiten seit März daran, mit Blick auf das Jahr 2030 gemeinsame Leitlinien und konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, die Dieburg nachhaltiger machen. „Wir haben in der ersten Runde gemeinsam Ideen für strategische und operative Ziele gesammelt, jetzt gilt es, uns im Detail mit den Inhalten zu beschäftigen“, skizzierte Projektleiterin Dr. Jule Plawitzki-Beyer von der „PD - Berater der öffentlichen Hand“, die das Projekt für Dieburg begleitet, zu Beginn das gemeinsame Ziel des Abends. 

Gedanken aufschreiben, Ziele konkretisieren

Konkret werden in Dieburg die Schwerpunkte in folgenden Themenfeldern gesetzt: nachhaltige Verwaltung, soziale Gerechtigkeit und zukunftsfähige Gesellschaft, Wohnen und nachhaltige Quartiere, nachhaltiger Konsum und gesundes Leben sowie globale Verantwortung und Eine Welt. Unter der jeweiligen Rubrik galt es nun für die Beteiligten – die unter anderem aus Politik, Kirche, Gewerbe, Gastronomie, Bildung, Weltladen, Nabu oder der Foodsharing-Gruppe in Dieburg kommen – in drei Arbeitsgruppen die Themenfelder zu konkretisieren und für die Gersprenzstadt zu finalisieren. Da hieß es: Gedanken aufschreiben, Ideen formulieren und diskutieren, Ziele konkretisieren. Und zwar ohne sich irgendwelche gedanklichen Schranken zu setzen, „denn mit der Finanzierung und dem Abstimmungsprozess beschäftigen wir uns beim nächsten Termin“, machte Dr. Plawitzki-Beyer deutlich. 

Die Stadt Dieburg verfügt bereits seit 2014 über ein integriertes Klimaschutzkonzept, ein Anknüpfungspunkt für die lokale Weiterentwicklung der von den 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten Agenda 2030. Seit 2022 gehört Dieburg zu den 13 „global nachhaltigen Kommunen": ein Projekt des Landes Hessen, das auf einem Förderprogramm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung fußt. Die beteiligten Kommunen sollen bis Ende 2023 dabei unterstützt werden, kommunale Nachhaltigkeitsstrategien zu entwickeln. Das Projekt wird durch die „PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH“ im Auftrag der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global gGmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt.

Am Ende des Abends waren etliche Schlagworte gefallen, kreative Vorschläge und Ideen notiert, die Dieburg auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit begleiten und in den kommenden Monaten noch konkretisiert werden sollen: Solarförderung und Dachbegrünung, Baumschutzsatzung und Regenwassernutzung, Radroutenkonzept und Parkraumbewirtschaftung, faire Kamellen und faire Bälle, Aktionstage „Saubere Stadt“ und „Zu verschenken“-Aktionen sowie Ehrenamtsbörse und Mehrgenerationenhäuser – das ist nur eine kleine Auswahl der Visionen für Stadt Dieburg, die es beim nächsten Termin zu finalisieren gilt. Der soll am Anfang Juli stattfinden und der nächste Schritt sein – in Richtung einer Nachhaltigkeitsstrategie für die Stadt Dieburg.