Zukunft Innenstadt

Die Zukunft gestalten

Unter diesem Leitspruch hat die Stadt Dieburg gemeinsam mit der Bürgerschaft eine Strategie zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt erarbeitet mit dem Ziel, die Stärken und Ressourcen der Stadt zu nutzen und an einem Ort stärker miteinander zu verbinden.

Dieburg ist eine Stadt, die über viele historische Gebäude in der Innenstadt und zahlreiche und großzügige Grünflächen und Gewässer in den daran anschließenden Bereichen verfügt. Künftig beides authentisch im Herzen der Stadt, dem Marktplatz, zusammenzuführen, ist ein innovativer Ansatz und soll zu einer vollkommen neuen Erfahrung und zu einem Anziehungspunkt werden. Der Marktplatz soll von Westen her das einladende Eingangstor zur Innenstadt und von Osten her finaler Höhepunkt der Fußgängerzone sein. 

Dabei erfolgte die Erarbeitung von Strategien und Maßnahmenplänen zur Attraktivitätssteigerung der Dieburger Innenstadt unter besonderer Berücksichtigung der Aspekte Nachhaltigkeit (Klima- und Umweltschutz) sowie Inklusion (Vielfalt der Angebote hinsichtlich Altersgruppen, Kulturkreisen und Einkommensgruppen) sowie Barrierefreiheit. 

Räumlich fokussiert sich das Projekt auf den gelb hinterlegten Innenstadtbereich:


Wissenschaftliche Unterstützung erhielt das Projekt von der Hochschule Darmstadt aus dem Umsetzungsvorhaben ,,Zukunftsorientierte Stadtentwicklung" unter Leitung von Prof. Dr. Birte Frommer im Rahmen des Forschungsprojekts s:ne (Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung). Das Projekt wird durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Hessen im Rahmen des Programms „Zukunft Innenstadt" gefördert.

 

Ideensammlung mit beeindruckender Bürgerbeteiligung abgeschlossen

Im Zeitraum 11. bis 23. Juli 2022 haben 90 Dieburger Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste aus umliegenden Gemeinden die Gelegenheit genutzt, Ideen für die weitere Entwicklung der Dieburger Innenstadt ins Projekt einzubringen. Insgesamt 280 Anregungen wurden im Rahmen der Aktion beigesteuert - entweder im persönlichen Austausch mit Vertretern des Projektteams im Mini-Café auf dem Marktplatz oder online über den „Anregungs- und Ereignismelder“ der Stadt Dieburg.

Eine vollständige, strukturierte Darstellung der Ideen wurde im Rahmen des Projekts erstellt und in einem Workshop 2 am 19. Oktober 2022 mit Vertreterinnen und Vertretern diverser Interessengruppen diskutiert. Hier eine kleine Übersicht über besonders häufig genannte Themen:

  • Begrünung/Beschattung Marktplatz/Innenstadt
  • Gastronomie: Optimierung Öffnungszeiten und Angebot (z.B. Bowls, vegane Speisen)
  • Verkehrsberuhigung über den bisherigen Umfang hinaus
  • Zugang zur Gersprenz (Ruheoasen, Pop up-Gastronomie)
  • Events in der Stadt (wie z.B. aktuell bereits durch die Mobile Bühne der Stadt unterstützt)
  • Minicafé auf dem Markt wieder beleben
  • Aufenthalts-/Treffmöglichkeiten in der Innenstadt – ohne Konsumzwang und barrierefrei

Ideensammlung – Verlosung Sachpreis

Unter allen an der Ideensammlung Teilnehmenden wurde ein kleiner Sachpreis verlost. Die Verlosung erfolgte im Rahmen des Workshop 1 am 14. September 2022 durch Bürgermeister Frank Haus und „Losfee“ Claudia Moosdorf, ev. Kindertagesstätte.

Der glückliche Gewinner ist: Herr Franz Georg. Die Preisübergabe erfolgte am 29. September 2022 ab 18h00 auf der Marktplatzbühne im Rahmen des Tages der Nachhaltigkeit.


Ideensammlung - Übergabe Sachpreis


Workshop 1: Von der Vision "Zukunft Innenstadt Dieburg" zu Zielen

Über 30 gespannte Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte das Projektteam um Bürgermeister Frank Haus am 14. September 2022 zum Workshop 1 im Schloss Fechenbach begrüßen. Repräsentiert war somit ein sehr breites Spektrum an Interessengruppen und Experten: u.a. Einzelhandel, Gastronomie, Seniorenbeirat, Kindergarten, Vereine, Parteien, Menschen mit Beeinträchtigung, IHK, Mediencampus, Stadtverwaltung.

Nach einleitenden Worten von Bürgermeister Frank Haus stellten Birte Frommer, Anna Wasmer und Stefan Hilser – alle Hochschule Darmstadt – den aktuellen Projektstand sowie die bereits erarbeitete Vision vor:

Nachhaltige Innenstadt für alle
Die Innenstadt ist ein Ort, an dem Nachhaltigkeit, Inklusion und Partizipation gelebt wird. Sie ist ein öffentlicher Raum der Begegnung für Bürgerinnen und Bürger aller heutigen und kommenden Generationen, der Tradition und Zukunft verbindet. Dabei setzen wir auf Klima- und Umweltschutz, Klimaanpassung und Vielfalt und Barrierefreiheit.

Die Vision fand breite Zustimmung unter den Anwesenden und wird im weiteren Projektverlauf mit konkreten, Dieburg-bezogenen Vorschlägen unterfüttert. Insbesondere hierzu dient die breite angelegte Einbindung der Bürgerinnen und Bürger: „Sie sollen dem Projekt jetzt die persönliche Note, das ‚Dieburgerische‘ geben“, so Frank Haus und meinte weiter: „Wir wollen hier den Dieburger Weg finden.“

Nach kurzer Erläuterung der Workshopmethodik machten sich 2 Gruppen ans Werk: Ausgehend von der Vision „Dieburg 2035: Nachhaltige Innenstadt für alle“ wurde erarbeitet, welche Ziele/Veränderungen im Rückblick idealerweise bis wann erreicht werden müssten, um die Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Beiträge wurden zunächst in den beiden Gruppen auf einem „Veränderungsradar“ gesammelt. Nach Abschluss der Gruppenarbeitsphase wurden die Arbeitsergebnisse in der gesamten Gruppe zusammengeführt und diskutiert.


Workshop-Impressionen


Workshop 2: Vom Ziel zur Maßnahme

Nachdem im ersten Workshop zum Thema „Zukunft Innenstadt“ am 14. September 2022 die Erarbeitung einer Vision und daraus abgeleiteter Ziele im Mittelpunkt stand (siehe oben), konnte Bürgermeister Frank Haus nun auch zum Folgetreffen rund 25 Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur, Lehre und Wissenschaft sowie Experten des Landkreises begrüßen. Kern des zweiten Workshops am 19. Oktober 2022 war die Diskussion und Ergänzung von Maßnahmen, die zur Erreichung der gemeinsam formulierten Ziele erforderlich sind.

Wie war die Ausgangslage?

Das Projektteam hat die inzwischen über 300 eingebrachten Anregungen (mehr zur Ideensammlung siehe oben) ausgewertet und zu knapp 70 Maßnahmenpaketen gebündelt. In diesem Schritt wurden häufig formulierte Ideen wie etwa „Mehr Bäume auf dem Marktplatz“ (über 20 Mal genannt) zusammengefasst zum Paket „Begrünung Marktplatz“.

Zudem wurden die Maßnahmenpakete den in Workshop 1 definierten rund 20 Zielen zugeordnet und letztere wiederum in folgende Oberziele strukturiert:

  1. Dieburg für alle: inklusiv und barrierefrei
  2. Klimaanpassung, Begrünung und Wasser erlebbar machen
  3. Nachhaltige Mobilität und Verkehr
  4. Nachhaltiges Wirtschaften, Konsum und Energie
  5. Innenstadtmarketing und Kunst und Kultur

Das Vorgehen im Workshop 2
Die Teilnehmenden setzten zunächst Prioritäten bzgl. der bereits formulierten Ziele. Von besonderem Interesse sind demnach Maßnahmen, die zu folgenden Zielen beitragen:

  • Innenstadt als generationsübergreifenden Treffpunkt etablieren und barrierefrei gestalten
  • Begrünung der Innenstadt und Dieburg am Wasser erlebbar machen
  • Autofreiheit der Innenstadt
  • Angebote (Kultur, Behörden, Gewerbe) in und über Dieburg hinaus bekannt/sichtbar machen
  • Vermeidung von Leerstand und Wahrung einer breiten Angebotspalette in der Innenstadt


Anschließend widmeten sich die Teilnehmenden in 5 Gruppen den Themen, in denen sie besondere Expertise, Interessen, Anliegen oder Macher-Qualitäten einbringen konnten. In konstruktiven Diskussionen wurden bereits genannte Maßnahmen gewürdigt sowie ergänzende Ideen eingebracht.

Als besonders lebhaft hat sich dabei der Austausch zu Themen herausgestellt, die zügig und mit vergleichsweise geringem Aufwand realisiert werden können oder Synergiepotenziale aufweisen und zugleich mehrere Ziele bedienen.

Die Schlussrunde – Spannende Perspektiven

Ein Fazit war, dass viele Maßnahmen durch Macher aus dem Kreis der Teilnehmenden angestoßen und begleitet werden können. Je nach Komplexität ist in der Umsetzung dann die Unterstützung der Stadtverwaltung oder anderer Partner erforderlich. Hier exemplarisch nur einige Themen, die im Plenum stellvertretend für eine Vielzahl spannender Ansätze vorgestellt und mit viel bejahendem Kopfnicken bedacht wurden:

  • Litfaßsäulen (idealerweise digital): Bekanntmachung von Events aber auch lokaler/regionaler gewerblicher Angebote – ergänzend zu Online-/Printmedien, an prominenten Stellen in der Stadt, jeweils aktuell
  • Tag der Kulturen: 1x jährlich Austausch zu Kunst, Kultur und Kulinarik für ein buntes und gemeinschaftliches Dieburg
  • Mobiles grünes Zimmer: als begrüntes Zimmer gestaltete Sitzmöglichkeit, die flexibel an verschiedenen Orten in der Stadt platziert werden kann. Auf diese Weise könnte z.B. auch der Bahnhofsbereich optisch aufgewertet und zu einem einladenden Eingangstor zur Stadt werden.
  • Pocket Parks: kleine Flächen (auch Dachflächen) identifizieren und untersuchen, wo auf kleinstem Raum Baumpflanzungen und Begrünung möglich sind.
  • Durch Kitas gestalteter und gepflegter Nutzgarten in der Innenstadt
  • Seniorenbeirat und Barrierefreies Dieburg e.V. erwägen eine Allianz zum Ausbau barrierefreier Wege im öffentlichen Raum
  • Besser Anbindung von Ortsteilen an Bahnhof und Innenstadt. „Call a bike oder ähnliche Konzepte zur besseren Anbindung der Hochschule umsetzen“, schlägt etwa Stefan Schmunk (Hochschule Darmstadt, Mediencampus Dieburg) vor. Ergänzend bietet er an, die Entwicklung von Mobilitätskonzepten durch Expertenteams der Hochschule zu unterstützen. In die Kerbe der Ortsteilanbindung schlägt darüber hinaus der Vorschlag zur Einführung eines Ringbus-Angebots.
  • Im Bereich Energieeffizienz werden Potenziale gesehen z.B. bei der weiteren Umstellung auf LED-Beleuchtung oder der Genehmigung von Photovoltaikanlagen auch in der Innenstadt (im Rahmen der Möglichkeiten des Denkmalschutzes)

Workshop-Impressionen


MoBühne - erste sichtbare Veränderung etabliert!

Das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ hinterlässt erste Spuren in Dieburgs Mitte. Neben den zu erwartenden baulichen und gestalterischen Veränderungen gehört auch die Ausweitung des Unterhaltungs- und Kulturprogramms dazu. Die erste sichtbare Veränderung ist das Angebot einer mobilen Bühne, der sog. „MoBühne“, die von Künstlerinnen und Künstlern für Darbietungen vor Publikum genutzt werden kann, gleich ob sie ihrer Leidenschaft im Rahmen eines reinen Hobbys oder sogar als professionelle oder semiprofessionelle Künstler nachgehen. Auch für Vereine oder Künstlergruppen bietet die Bühne eine Plattform, das eingeübte Repertoire der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die MoBühne wird kostenfrei vermietet. Informationen zum Verleih und das Online-Bestellformular gibt es hier: Verleihanfrage MoBühne.

Was verbirgt sich dahinter? Die Stadtverwaltung hat einen PKW-Anhänger angekauft, der mit einem überdachten Bühnenmodul mit einer Größe von 2 x 3 Meter, 50 Klappstühlen aus Aluminium, sowie Sonnenschirmen beladen ist. Mit wenigen Handgriffen lässt sich die Bühne an einem beliebigen Ort in der Innenstadt aufbauen und damit zum Schauplatz für Konzerte, Lesungen, Kabarett und Vorführungen aller Art werden. Den Auf- und Abbau übernimmt der Betriebshof.

Den Auftakt hat die Stadt Dieburg selbst mit dem neuen Angebot von After-Work-Abenden, die ab jetzt regelmäßig auf dem Marktplatz stattfinden, gemacht. Hier geht’s zum vollständigen Artikel.

Hier die Bühne im Einsatz am 15.06.2023; als Künstler war die Magic Sound Big Band zu Gast.


MoBühne-Impressionen


MoBühne-Termin 2024 stehen fest

MoBühne Termine 2024


Die Termine  für die After-Work-Abende findet man auch im Dieburger Veranstaltungskalender.


Mobile Bänke und Bäume im Innenstadtbereich

Die mobilen Bänke im Innenstadtbereich wurden erneuert. Robuste Bänke laden nun zum Verweilen ein. Die Möglichkeit zum Umstellen und Gruppieren der Bänke wird rege genutzt.

Anfang November 2022 wurden zudem Kübel mit Bäumen in der Innenstadt platziert: 7 Kübel auf dem Marktplatz und 1 Kübel auf dem Rathausvorplatz. Bepflanzt wurden sie von der Baumschule Pohlenz aus Dieburg.



Zukunft Innenstadt: Aktuelles aus dem Projektbüro

Projekt Zukunft Innenstadt



Aktuelle Informationen zum Sachstand

2024 können nun die geplanten Veränderungen angestoßen werden: 

Fechenbach als Bürgerpark

  • Bereits installiert: 3 Strompoller im Park zur Optimierung der Stromversorgung bei Veranstaltungen sowie für den mobilen Treffpunkt.
Strompoller Fechenbachpark
Strompoller im Fechenbachpark
  • Geliefert: Sonnensegel für den Steingarten des Schlosses Fechenbach. Die Montage erfolgt im Frühjahr.
  • Bestellt: Ein Bauwagen mit Holzverkleidung zur Etablierung eines mobilen Treffpunkts in den Sommermonaten. Mit der Kinder- und Jugendvertretung wurde über den Innenausbau sowie die Ausstattung mit Spielgeräten beraten.
  • In Planung: Die Errichtung eines öffentlichen Toilettenanlage im Fechenbachpark.

Begrünung Innenstadt und Baumpflanzung Marktplatz

  • In Ausschreibung: Platanenpflanzung auf der Ostseite des Marktplatzes – korrespondierend mit den existierenden Baumreihen auf der Westseite. Die denkmalschutzrechtliche Genehmigung zur Pflanzung der zusätzlichen Baumreihe liegt vor.
  • Ergänzende Begrünungen im Altstadtbereich an bis zu acht Standorten werden nach Vorliegen der Angebote für die Baumpflanzungen auf dem Marktplatz adressiert – unter Berücksichtigung der dann verbleibenden Mittel.

Aufwertung Innenstadt (barrierefrei Zugänge, Stadtmobiliar und Verkehrsberuhigung)

  • Beauftragt: Ersatz und die Ergänzung von Sitzgelegenheiten. Damit wird eine Aufwertung des Dieburger Zentrums optisch und funktional durch gestalterisch aufeinander abgestimmtes Stadtmobiliar erreicht – konkret in den Bereichen Marktplatz, Zentturmstraße (vor Ärztehäusern), Jungfernstieg, Stadtkirche, Rathausbrunnen, Fechenbachpark, Gersprenzufer beidseitig am Mühlturm.
  • In Ausschreibung: barrierefreie Wegeführung zum Marktplatz durch Verringerung der Neigung der Rampen im Norden und Westen des Marktplatzes sowie ebenere Gestaltung der sich anschließenden Straßenpflasterung.
  • Beauftragt: Tiefbauarbeiten im Kontext der Installation von automatisierten Pollern an 4 Zugängen zur Innenstadt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Die Poller selbst sind in Ausschreibung.

Dieburg am Wasser

  • In Abstimmung mit den Wasserbehörden: Schaffung eines neuen Aufenthaltsorts am Flussufer, mit in den Uferbereich eingelassenen Sitzgelegenheiten links und rechts der Gersprenz im Bereich des Mühlturms.

Wir informieren regelmäßig über die Fortschritte. Schauen Sie gelegentlich auf innenstadt.dieburg.de