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Was Unternehmen zur Energiewende beitragen könnten


Es war ein kleines Jubiläum und zugleich eine Premiere: Der Dieburger Unternehmer-Treff traf sich zum 25. Mal – und das in den Geschäftsräumen der „sauer product GmbH“, wo bislang noch keine dieser Veranstaltungen der städtischen Wirtschaftsförderung stattgefunden hat. „Energiegewinnung auf nachhaltige Weise ist das Thema, mit dem wir uns heute beschäftigen“, führte Bürgermeister Frank Haus in das Thema des Abends ein: „PV-Anlagen für Gewerbebetriebe“. Angestoßen vom Energiebürgertisch Dieburg, der Photovoltaik als Chance für Unternehmen sieht, nicht nur kostengünstig eigenen Strom zu produzieren, sondern über die Bereitstellung der firmeneigenen Dachflächen zugleich ihren Teil dazu beizutragen, „unsere Welt lebenswert zu erhalten“, so Rathauschef Haus.

Der Dank des Bürgermeisters ging an den Gastgeber des Abends, Martin Sauer, der sein Unternehmen kurz vorstellte. Gegründet 1988, stellt die „sauer product GmbH“ – mit rund 230 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Dieburg – als Systemlieferant und Entwicklungspartner für die Serienfertigung von Kunststoffbauteilen und Kunststoffkomponenten unter anderem Bauteile für Unternehmen wie Porsche oder Rolls Royce her. Im Anschluss bot Dieburgs Klimaschutzmanager Andreas Achilles einen allgemeinen Überblick über klimarelevante Themen bei denen es Schnittstellen zwischen den Unternehmen und der Verwaltung, aber ggf. auch der Unternehmen untereinander geben kann. Er endete mit der zentralen Botschaft in die Runde: „Die Herausforderungen, die angesichts des Klimawandels vor uns liegen, können wir nur gemeinsam bewältigen.“ Sowohl Politik, als auch Verwaltung, Arbeitgeber, Unternehmer sowie die Bevölkerung und ehrenamtliche Initiativen müssten angesichts der aktuellen Lage das Thema Energiewende mehr und mehr in den Fokus rücken.

Das bestätigte auch Henning Eckel von der Dieburger Bürgerinitiative Energiebürgertisch, der in seinem Vortrag das „energiepolitische Zieldreieck“ präsentierte, das aus den drei Komponenten Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit besteht. „Lange war die Versorgungssicherheit nicht so präsent, denn der Strom kam ja aus der Steckdose“, gab Eckel zu bedenken. Doch mit den Anforderungen der Energiewende und der aktuellen Lage auf den Energiemärkten sei nichts mehr selbstverständlich, so dass heute alle Seiten des Dreiecks gleichermaßen im Fokus seien. Mit Zahlen zu Treibhausemmissionen und Klimaschutzzielen verdeutlichte Eckel im Anschluss, wie die Zeit drängt. „Der Klimawandel und die Energiewende stellen uns vor Riesen-Herausforderungen“, machte er klar. Weshalb auch jedes Unternehmen prüfen sollte, ob eine PV-Anlage auf dem Firmengebäude in Frage kommt und damit ein Beitrag zur Energiewende geleistet werden könnte. Aktuell gibt es in Dieburg rund 440 Photovoltaikanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 13 Megawatt – ca. die Hälfte davon entfällt auf die Dachanlage der Firma Fiege. Eckels Fazit: „Wir haben noch jede Menge Potenzial in Dieburg, das sollten wir nutzen.“

Eine konkrete Unterstützung auf dem Weg PV-Anlage auf dem Dach des Unternehmens könnte die Energiegenossenschaft Starkenburg eG aus Heppenheim bieten, die Georg Schumacher in seiner Präsentation vorstellte. Der Diplom-Ingenieur für Umwelttechnik hat vor 35 Jahren seine erste PV-Anlage gebaut, der seitdem 950 weitere gefolgt sind. Der Weg des genossenschaftlichen Modells geht über die Beteiligung der Bürger, über die Anlagen auf Firmengebäuden umgesetzt werden. „Alle unsere Projekte sind zu hundert Prozent über Bürgergeld finanziert – oft auch über Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen Betriebe“, so Schumacher. Möglich seien vielerlei Modelle über Dachpacht und Eigennutzung bis zur Umwandlung in Beteiligungspakete.

Für eine firmeneigene PV-Anlage braucht es für einen Gewerbebetrieb nicht unbedingt ein Dach in der Dimension von „Fiege“, und auch die Ausrichtung ist mittlerweile relativ gleichgültig. „Jeder kann mitmachen“, steht für den Experten fest. Die Energiegenossenschaft biete Gewerbebetrieben dabei ein „Rundum-Sorglos-Paket“ auf dem Weg zur eigenen PV-Anlage, wobei auch die Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Genossenschaftsmodell für viele eine attraktive Option sei. „Planung, Bauleitung, Montage und Betrieb sind in unserer Hand – und wir sind schnell“, warb Schumacher bei den Teilnehmenden dafür, sich intensiver mit dem Thema „PV-Anlage“ zu befassen.

Im Anschluss an den thematischen Teil des Abends kamen die Teilnehmer des 25. Dieburger Unternehmer-Treffs noch zum gemeinsamen Ausklang in den Räumen der „sauer product GmbH“ zusammen.

Weitere Infos rund um die Möglichkeiten, eine firmeneigene PV-Anlage installieren zu lassen, gibt es auf der Website der Stadt Dieburg (www.dieburg.de) sowie bei der Energiegenossenschaft Starkenburg eG (www.energiestark.de).

Präsentationen des 25. Unternehmer-Treff Dieburg

Master 16x9 DE

Factsheet sauer product

Martin Sauer, Geschäftsführer sauer product GmbH

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Stand und Ziele der Energiewende im Strombereich

Henning Eckel, Energiebürgertisch Dieburg

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Photovoltaikanlagen für Gewerbebetriebe - ein Blitzlicht aus genossenschaftlicher Sicht -

Georg Schumacher - Energiegenossenschaft Starkenburg eG

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PV auf großen Dachflächen

Andreas Achilles - Klimaschutzmanagement Stadt Dieburg

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