„Wie Phönix aus der Asche“

Als am 8. Mai 1945 die Waffen schwiegen, stand das besiegte Deutschland vor einer ungewissen Zukunft. Was kaum einer für möglich hielt: In kürzester Zeit wurde im neuen Land Hessen, das seine Geburt im September 1945 auch den Amerikanern zu verdanken hatte, unter den Fittichen der Besatzungsmacht der Grundstein für die Demokratie gelegt. Das lief nicht ohne Konflikte ab, doch bereits am 1. Dezember 1946 konnte eine neue Landesverfassung zur Volkabstimmung vorgelegt werden. Mit der gleichzeitig stattfindenden ersten Landtagswahl und der daraufhin gebildeten Großen Koalition aus SPD und CDU fand der Demokratisierungsprozess in Hessen seinen vorläufigen Abschluss. 

Der rasche demokratische Neuaufbau mutet angesichts der Trümmerlandschaften wie der Aufstieg des „Phönix aus der Asche“ an. Der Vortrag von Prof. Dr. Mühlhausen am Freitag, 27. Oktober 2023, im Museum Schloss Fechenbach schildert mit Blick auf Interessen und Konflikt die Besonderheiten der Demokratiegründung in Hessen 1945/46 vor dem Hintergrund von Besatzung, Zerstörung und Not der Nachkriegszeit – unter Einbezug der lokalen Dieburger Entwicklung. Der Eintritt kostet 5 Euro, die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Weitere Informationen finden sich auf der Museums-Website.

Prof. Dr. Walter Mühlhausen (geb. 1956 in Eichenberg) war bis März 2023 Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Stiftung Reichspräsident-Friedrich Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg. Er lehrt als apl. Professor an der Technischen Universität Darmstadt, wo 2006 die Habilitation erfolgte. Er gehört unter anderem der beim Hessischen Landtag angesiedelten „Kommission für Politische und Parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“ an.