Leben & Erleben, Kultur

Richard Berg, der Pianist und ein Flügel


In seiner Ausgabe vom 24. Februar 1986 berichtete der „Dieburger Anzeiger“ über ein erstes Schlosskonzert, das anlässlich der Eröffnung des neugestalteten Saals gegeben wurde. Pianist war Grigory Gruzman, seinerzeit Dozent für Klavier an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt. Die Zeitung berichtete damals: „Als Erfolge können das erste Dieburger Schlosskonzert und die damit verbundene Wiedereröffnung des Kreis- und Stadtmuseums verbucht werden. Beide Ereignisse fanden bei fanden bei freiem Eintritt große Resonanz, über 200 Besucher waren dazu am Freitagabend (21. Februar) in das Fechenbach-Schloss gekommen." So manches hat sich seither verändert, geblieben ist das interessierte und begeisterungsfähige Dieburger Publikum. 

Was damals niemand ahnen konnte, dass sich das Schlosskonzert weiterentwickeln würde, bis es zur Veranstaltungsreihe herangereift war. Freien Eintritt gab es nur bei der allerersten Veranstaltung, geblieben ist der eigens für diesen Anlass beschaffte Konzertflügel. Er wird gehegt und gepflegt, dient auch heute noch, bei der 200. Veranstaltung in dieser Konzertreihe, als Instrument. Bei der Auswahl dieses Flügels leistete Richard Berg tatkräftige Unterstützung, indem er sich gemeinsam mit Grigory Gruzman auf die Suche nach einem passenden Instrument machte. 

Damit waren bei der Jubiläumsveranstaltung schon drei beisammen, die auch am ersten Schlosskonzert beteiligt waren: Richard Berg, der Pianist und der Flügel. Die Nachfrage beim Publikum war ebenfalls sehr hoch, sodass das Jubiläum am Freitag und am Samstag  jedes Mal bei ausverkauftem Haus begangen wurde. Begonnen wurde der Samstagabend mit einer Ansprache von Bürgermeister Frank Haus, in der er seinen Dank an das interessierte und treue Publikum richtete, aber auch die Verdienste um die Reihe „Schlosskonzerte“ durch Richard Berg zu würdigen wusste. Richard Berg hingegen übergab, als Dank für die von der Stadt Dieburg geleistete tatkräftige Unterstützung, die 200 Programme jedes einzelnen Schlosskonzertes. 

Bevor die ersten Töne vom Flügel ertönten, sprach Grigory Gruzman einige einführenden Worte zu den kommenden Werken bekannter Komponisten. Im ersten Teil des Abends glänzte Gruzman als Solist und erntete begeisterten Applaus vom Publikum. Im zweiten Teil des Abends wurde der Glanz der Töne noch erhöht durch eine Eigenkomposition von Ekaterina Kitaéva, die sie selbst als Solo vortrug. Im Wechsel zwischen Soli und vierhändigem Spiel zündeten die beiden Künstler ein wahres Feuerwerk an musikalischen Leckereien an. Man merkte ihnen ihre Begeisterung für ihr musikalisches Schaffen an, die in wunderbarer Harmonie der vier Hände an das Publikum weitergegeben wurde. 

Und das Beste zum Schluss: Die Konzertreihe geht weiter, am 18. November findet das 201. Dieburger Schlosskonzert statt.